Wie und wo: auf festem Boden in der Normandie
Beschäftigung: Ankommen, Entdecken, Exkursionen
Gesundheit: gut
Essen: normannische Küche
Motto: Na, dann schauen wir mal!
Seit dem 13. September 11.37 Uhr geniessen wir das Landleben. Unser Schiff schwimmt zwar weiterhin auf dem Wasser, bleibt aber im Hafen von Rouen. Da sind wir nicht allein. Teilweise sind die Schiffe recht abgehalftert, einige vielleicht Opfer einer Strandung, andere ganz akzeptabel. Auf ihnen leben jüngere und ältere Menschen. Ausser uns verbergen sich alle hinter Vorhängen (ist das typisch französisch?). Die Hafenmeister, der kettenrauchende und der andere, sind beide sehr nett und hilfsbereit. Obwohl der Hafen etwas abseits der Stadt liegt, ist dieser Winterliegeplatz für uns geeignet. Vom Port de plaisance erreichen wir die Stadt zu Fuss in einer guten halben Stunde. Der Weg führt dem Ufer der Seine entlang. Hier liegen täglich neue Hotelschiffe, ein Grossteil davon mit Heimathafen Basel, aber auch Frachtschiffe, die in Rouen einen Zwischenhalt machen. In der Stadt gefallen uns die verschiedenen Märkte, die Gässchen mit den gut erhaltenen Fachwerkhäusern, die eindrücklichen Kirchenbauten (nicht nur die Kathedrale), Museen und grosszügigen Grünanlagen an den Ufern der Seine. Auch hier hat der 2. Weltkrieg seine Spuren hinterlassen, aber weit weniger als in Le Havre. Vieles ist erhalten geblieben oder originalgetreu wieder aufgebaut worden. Gemüse und Früchte kaufen wir auf dem Platz, an dem Jeanne d’Arc am 30. Mai 1431 im Alter von 19 Jahren verbrannt worden ist. Ihre Asche wurde in die Seine gestreut, um Reliquienverehrung zu verhindern. Später wurde Jeanne rehabilitiert und 1920 sogar heilig gesprochen, von derselben Institution, von der sie einst gefürchtet, verurteilt und und ermordet worden ist. Heute wird sie vom ganzen politischen und religiösen Spektrum als Ikone hochstilisiert und vereinnahmt.