Für alle, die noch nie in Norwegen waren und dieses wunderbare Land gern mal bereisen möchten, haben wir hier unsere kleine Gebrauchsanweisung:
- Unterwegs mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Am besten im Voraus alle Apps, die’s gibt runterladen. Die sind unverzichtbar. Sie sind niemals aufeinander abgestimmt, auch wenn Gesellschaft und Management demselben Konzern angehören. Fahrpläne an Haltestellen am besten fotografieren. Um eine Route ausfindig zu machen, ist es nötig, den Namen der Haltestelle zu finden. N.B. Und die findet ihr nicht etwa auf googlemaps.
- Kleidung: Am wichtigsten sind mindestens 3, besser 5 Schichten Merino-Unterwäsche, darüber ein regendichter Ganzkörperoverall, am besten mit angeschweißten Stiefeln. Solches gibt’s beim Fischereibedarf. Diese Kleidung eignet sich auch hervorragend zum Wandern. Zudem sind Flossen und Taucherbrille ganz nützlich. Zum Fotografieren ist eine Unterwasserkamera die beste Wahl. Heizdecke ist ein Muss, jedenfalls auf dem Schiff oder im Camper! Falls doch mal die Sonne scheint: Unbedingt Sonnencreme Schutzfaktor 50 auftragen!
- Bezahlen: Im Norden geht’s digital. Am besten ein Smartphone mit allen erdenklichen Apps und mindestens zwei verschiedene Kreditkarten mitnehmen. Dann ist man dabei. Die Passwörter ja nicht vergessen. Sonst geht gar nichts. Bargeld ist nur nötig für das Zahlen der Hafengebühr in Strusshamn.
- Essen und Trinken: Wider Erwarten wurden wir die wenigen Male, die wir auswärts gegessen haben positiv überrascht. Das Essen in Norwegen ist weit besser als sein Ruf, und die Speisekarten bieten weit mehr an als „smalohove“ (eingesalzener und geräucherter Schafskopf). Im Vergleich zu Deutschland sind die Portionen etwa halb so gross. Aber die Leute in Norwegen sind auch nur halb so dick. Alkohol ist teuer. Solchen gibt’s – wie in Schweden – nur in Vinmonopolet. Im Restaurant kostet ein Glas Wein etwa so viel wie eine ganze Mahlzeit. Für uns war’s einfach: Wir haben uns das (Alkohol)trinken fast ganz abgewöhnt. Nun leben wir beinahe Halal.
- Segeln: Gegenwind ist die Regel. Also alle Zeit der Welt mitbringen (am besten mehrere Saisons), sich kleinräumig bewegen oder den Motor anwerfen. Alle empfehlen den Norden Norwegens. Da muss es noch viel schöner sein als im Süden, den wir bereist haben. Wenn wir genau nachfragen, haben die den Norden allerdings nie segelnder- sondern immer motorenderweise erreicht. Darauf haben wir verzichtet. Im Gegensatz zu Schweden haben wir in Norwegen viel mehr Motorschiffe als Segelboote gesehen. Wahrscheinlich, weil’s mit Motor einfach besser klappt gegenan als unter Segel.