Wie und wo: Quer durch Deutschland
Beschäftigung: Immer schön rechts halten (im Kanal)
Gesundheit: Alles bestens
Essen: Bordverpflegung
Motto: lieber rechts im Wasser als im Hirn
Der Nord-Ostsee-Kanal ist 100 km lang und die meist befahrene Schiffswasserstrasse der Welt. Über 30’000 Handelsschiffe und rund 25’000 Sportboote befahren den Kanal jedes Jahr. Eine der beiden grossen Schleusenkammern in Kiel ist ausser Betrieb, da sie jahrzehntelang nicht genügend gewartet wurde (Sparmassnahmen). Ob das wohl etwas mit der “schwarzen Null” zu tun hat? Frachter und Containerschiffe haben für die Schleusen Vorrang. Wenn’s in der Schleuse dann noch Platz gibt, werden zusätzlich Sportboote durchgeschleust. Es ist Sonntag. Leider gibt es kein Sonntagsfahrverboot für die grossen Pötte. Bei der ersten Schleusung schliessen die Tore ohne uns. Der versprochene 10 Uhr Termin findet dann um 13 Uhr statt. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn wir nicht – mit vielen weiteren Seglern – im Regen auf engem Raum Kreise drehen müssten, nicht wissend, wann’s endlich soweit ist. Kommunikativ gäb‘s beim Schleusenbetrieb Optimierungspotenzial, finden wir.
Nach zwei Tagen treffen wir in Brunsbüttel ein, können – o Wunder – gleich die Schleuse passieren und sind – bevor wir’s richtig wahrnehmen, in der Elbe. Unser Plan, vor der Weiterreise Richtung Ramsgate in Cuxhaven einen Zwischenstopp einzulegen, scheitert. Gegen Strömung und Wind haben wir keine Chance. Nicht ganz freiwillig segeln wir elbabwärts und finden einen Hafenplatz in Glückstadt. Seither sind wir am Gezeitentabellen studieren und Rechnen. Verwöhnt von der Ostsee, die kaum Tide hat, haben wir da noch etwas Nachholbedarf.