Das Erkunden von St. Vincent sparen wir auf später auf. Im April ist der Vulkan im Norden ausgebrochen. Seither ist dieses Gebiet gesperrt. Über 20’000 Menschen wurden evakuiert und behelfsmässig in Unterkünfte im Süden untergebracht.
Unser neues Ziel heisst Bequia. Da ankern wir in der Princess Margaret Bay. Sie soll hier geschwommen haben und nach ihrem Tod wurde die Bucht nach ihr benannt. Da wir zu Bildungszwecken die Netflix-Serie “The Crown” schauen, ankern wir genau am richtigen Ort. Bequia ist eine ruhige Insel mit freundlichen Menschen, schöner Natur, über- und unter Wasser. Wie auf allen Inseln mit schönen Stränden, fehlen auch die Luxusressorts nicht. Die sind allerdings zur Zeit ziemlich verwaist. Es gibt ein paar Restaurant und kleine Läden. Die Auswahl hält sich in Grenzen. Allerdings finden wir Frischwaren auch auf unseren Spaziergängen, wo wir Mangos, Tamarinden und Kokosnüsse auflesen.
Die Hurrikan Saison ist offizell seit Mitte Mai aktiv. Seither konsultieren wir täglich die NOAA National Huriccane Center Seite. Tropical Waves sind an der Tagesordnung. Eines Tages entwickelt sich eine solche Welle zu einem Sturm über dem Atlantik. Dieser Tropical Storm soll die West Indies durchqueren. Wo das Zentrum des Sturmes durchziehen wird, ist nicht ganz klar. Wir werden auf jeden Fall etwas nervös. Zur Sicherheit fragen wir die Einheimischen um Rat und verlegen unser Boot entsprechend auf die andere Seite der Bucht und machen da an einer Boje fest. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, montieren wir ab.
Am 2. Juli trifft der Sturm Barbados und entwickelt sich zum ersten Hurrikan der Saison. Ein paar Stunden später zieht Elsa im Norden von St. Vinzent vorbei. Der Wind nimmt zu, dreht auf Süd und der Regen setzt ein. Die Insel macht für einen Tag shut down, d.h. alle nicht lebensnotwendige Arbeit wird eingestellt und wir bleiben auf dem schaukelnden Schiff (und bilden uns mit Netflix weiter). Wir waren auf viel Schlimmeres vorbereitet. Aber alles hielt sich in Grenzen.
Als sich das Wetter bei uns wieder beruhigt hat, segeln wir weiter nach Canouan und zu den Tobago Cays und geniessen da die Unterwasserwelt.