Bei unserer nächsten Station, Union Island, ist wieder ein PCR-Test fällig. Damit können wir in Grenada einreisen, um dort nach vier Stunden Überfahrt gleich wieder getestet zu werden. Je kleiner der Breitengrad, desto höher der Preis für einen PCR-Test. Hier sind’s ca. 150 Franken. Wir wär’s wohl auf dem Äquator?
Was auch hier wieder bestätigt wird: Es gibt eine Konstante auf allen Inseln, die wir bisher besucht haben. Vielen Männern scheint es ein Anliegen zu sein, ihre Männlichkeit zur Schau zu stellen. Beliebtes Instrument dafür sind getunte Motorräder und dröhnende 1000 Watt Lautsprecherboxen in Autos, die mit 80 km/h und mehr mitten auf der Strasse durch die Ortschaften gefahren werden. Es gibt nur Null-Gas oder Vollgas. Leider gibt es gegen diese “Krankheit” noch keine Impfung.
Das Einklarieren und der PCR Test in Carriacou, der vorgelagerten Insel von Grenada, verläuft unkompliziert. Unsere Quarantäne in der vorgeschriebenen Ankerzone währt nur zwei Tage. Trotzdem ist es möglich, dass uns in dieser Zeit ein grosses Fischerboot rammt (auch wieder einer von diesen Testosteron gesteuerten Bomben). Auch hier gilt die oben erwähnte Praxis. Die Folge ist eine Schramme am Backbordbug. Anfangs war der Fischer nicht einsichtig. Er musste während seiner rasanten Fahrt durch’s Ankerfeld seinen Motor in Schuss bringen. Oder war es der Ölwechsel? Nach Vermittlung durch den Offizier der Port Control ist der Schaden ein paar Tage später von einem Bootsbauer professionell repariert.
Carriacou hat eine grosse Fahrtensegler Gemeinschaft. Ein Grossteil ankert in Tyrell Bay. über UKW gibt es dreimal pro Woche eine Funkrunde. Da gibt’s Austausch über Wetter, News, Events, Tauschangebote und mehr. Hier lernen wir auch die Crews von Flu Flu, Kaimeta, Queen Emma, Avatar und Tamara kennen. Sie alle sind schon länger in der Karibik, und wir profitieren von ihren Erfahrungen. Bei gegenseitigen Besuchen an Bord erhalten wir Inspiration, wie wir unser Boot noch perfekter umbauen und ausstatten können.