Vive la perturbation

Wie und wo: aufmerksam in Rouen
Beschäftigung: Kulturstudien
Gesundheit: o.k.
Essen: Marktfrisch
Motto: Die spinnen, die Gallier!

Seit wir in Rouen sind, hören wir täglich France Info. Nicht Staumeldungen oder Meldungen über Gegenstände auf der Fahrbahn wie in Deutschland füllen hier das Programm, sondern Meldungen über Streiks, Demos (Klimademos sind da leider untervertreten) und Katastrophen. Der Tod von Jaques Chirac löst eine für uns zuvor nicht vorstellbare Staatstrauer aus. Das bisher ununterbrochene Berichten und Rätseln über den Brand in der Fabrik Lubrizol verschwindet unmittelbar nach der Bekanntgabe des Todes des einstigen Staatschefs, immerhin mit der Bitte des Reporters für Verständnis. Für mehr als eine Woche ist das Thema gesetzt. Meldungen über tragische Todesfälle wie der einer Schuldirektorin, die sich wegen Überlastung das Leben genommen hat oder Antworten auf dringende Fragen zur Katastrophe in Rouen, müssen warten. An neuen Themen nach de Beerdigung des ehemaligen Staatschefs fehlt es nicht: Ein langjähriger, bisher nicht negativ aufgefallener Mitarbeiter im Bereich Terrorbekämpung sticht vier ArbeitskollegInnen im Polizeihauptquartier in Paris nieder. Am nächsten Tag bleibt wegen einer Gasexplosion ein Zug im Süden stecken, am übernächsten wird ein unschuldiger Franzose als vermeintlicher Familienmörder in Schottland verhaftet, am überübernächsten demonstrieren wütende Polizisten wegen anderen Wütenden, am überüberübernächsten wird zu Beginn der Herbstferien die Bahn in einem Spontanstreik lahmgelegt, … Die wichtigsten Worte: Perturbation, colère, incendie und manif haben wir nun drauf. 

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